In Deutschland sterben jeden Tag über 300 Menschen am plötzlichen Herztod. Damit ist er die Todesursache Nummer eins – noch vor Krebs und Schlaganfall. Die Ursache für den plötzlichen Herztod ist das lebensbedrohliche Herzkammerflimmern.
Es kann immer und überall eintreten: Zuhause, bei der Arbeit, beim Sport. Und es kann jeden treffen: Bis zu 20 % der Menschen, die einen plötzlichen Herztod erleiden, haben keine feststellbare Herzkrankheit.
Der plötzliche Herzstillstand führt innerhalb von Minuten zum Tode, wenn nicht sofort Erste Hilfe geleistet wird. Nach 3-6 Minuten treten irreversible Hirnschäden auf. Nach 10 Minuten kann meist nur noch der Tod festgestellt werden.
Zur Erstversorgung des Patienten gehört die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Doch sie alleine beseitigt das Herzkammerflimmern nicht. Erst durch Einsatz eines Defibrillators und durch Abgabe eines kontrollierten Elektroschocks kann das Kammerflimmern effektiv gestoppt werden. Die Defibrillation ist bis heute die einzige bekannte Methode diese lebensbedrohlichen Rhythmen zu behandeln. Die Industrie hat halbautomatische externe Defibrillatoren entwickelt, deren Bedienung einfach und leicht zu erlernen ist.
Auf Initiative des DRK-Ortsverein Völkersbach e.V. und Ortsvorsteher Horst Sahrbacher wurde von der Gemeinde Malsch über den DRK-Kreisverband Karlsruhe für den Ortsteil Völkersbach ein Frühdefibrillationsgerät vom Typ Schiller „FRED“ beschafft, welches am 06. Oktober 2007 ausgeliefert wurde. Der Defibrillator wird (vorerst) in der Mahlbergschule Völkersbach stationiert und kann von der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Völkersbach für ihre vielfältigen Aufgaben benutzt werden. Die Gemeinde bleibt weiter Eigentümer des Defibrillators, der DRK-Ortsverein Völkersbach hat sich bereit erklärt das Gerät einsatzbereit zu halten und die Kosten für den Unterhalt (Wartungen, Verbrauchsmaterial, etc.) zu übernehmen.
Der „FRED“ dient aber nicht nur zur Defibrillation, sondern kann auch zu Diagnostikzwecken eingesetzt werden. Er kann EKG und die Sauerstoffsättigung im Blut messen und auf dem Display anzeigen.
Und hier wird der „FRED“ bei der Bereitschaft Völkersbach ab sofort eingesetzt:
– Sanitätsdienste: Bei den allen großen Festen und vielen weiteren Veranstaltungen in Völkersbach (Brunnenfest, Dorfwiesenfest, SVV-Festival, Besenbinderfastnacht, Martinsumzug, etc.) sind wir mit unserem Sanitätsdienst vor Ort und könnten bei einem Notfall in kürzester Zeit eingreifen!
– Einsätze der Bereitschaft: Zu örtlichen und überörtlichen Einsätzen bei Bränden, Evakuierungen, Betreuungslagen und Massenanfällen von Verletzten werden wir zur Versorgung von Patienten / Betroffenen oder zur Absicherung der Feuerwehr von der Rettungsleitstelle alarmiert.
– Besondere Schadenslagen: Völkersbach war in den letzten Jahren mehrmals von der Außenwelt abgeschnitten (Orkane, Wintereinbrüche, etc.). Dies bedeutet: Kein Durchkommen von Notfallhilfe, Rettungsdienst und Notarzt! In solchen Situationen kommen wir ebenfalls zum Einsatz, um (gemeinsam mit den ortsansässigen Ärzten) die medizinische Grundversorgung sicher zu stellen.
Momentan sind bereits 14 Helfer unserer Bereitschaft in die Handhabung des „FRED“ gemäß MPG (Medizin-Produkte-Gesetz) eingewiesen. Weitere Schulungen sind in Planung.
In den nächsten Monaten werden Gespräche folgen ob und wie das Gerät evtl. mit anderen Personen, Vereinen und Organisationen in Völkersbach gemeinsam genutzt werden kann.
Der DRK-Ortsverein Völkersbach e.V. möchte sich an dieser Stelle bei der Gemeinde Malsch ganz herzlich für die schnelle und unbürokratische Realisierung des Projekts bedanken.